Viele Fotos vom ersten Lüften der Tropfsteinhöhle

CIMG4002Dass wir über die Feiertage einen Bauschlüssel haben, hat neben der Möglichkeit des täglichen Lüftens noch einen weiteren großen Vorteil: Man kann sich mal ganz in Ruhe in seiner neuen Bleibe umsehen und sich verschiedenen Details widmen. Außerdem macht es einfach Spaß, sich darin aufzuhalten und sich auszumalen, dass es ja gar nicht mehr so lange dauert, bis man dort leben wird.

Doch nun zu den gestrigen Beobachtungen: Im Erdgeschoss waren wir erstaunt, dass die Luft so wenig feucht war und auch die Fenster so gut wie gar nicht beschlagen waren. Das hätte ich ein paar Tage nach Estrich ganz anders erwartet. Vermutlich liegt das daran, dass die warme (beheizte), feuchte Luft nach oben unters Dach zieht; doch dazu weiter unten mehr.

Das einzige, was im Erdgeschoss richtig feucht war, war die provisorische Bautür sowie der Bereich neben dem Heizkörper im Gäste-WC. Bei der Bautür ist das plausibel, denn da sie ganz dünn ist, ist sie weit und breit der kälteste Punkt. Und da schlägt sich Feuchtigkeit nun einmal bevorzugt nieder. Zwar hat die Bautür auch ein kleines Loch, aber dadurch kann nicht die gesamte feuchte Luft entweichen. Die Bautür fühlt sich von Innen auch schon ganz eklig an; die ersten Schimmelsporen haben sich darauf bereits gebildet. Aber da das nur ein Provisorium ist, ist das auch egal.

Merkwürdiger fand ich da schon das Kondenswasser an der Wand direkt neben dem Heizkörper im Gäste-WC, da es dort eigentlich warm sein müsste – war es aber gar nicht. Denn der Heizkörper war ganz kalt – trotz Thermostat-Stellung auf höchster Stufe (5). Per Zufall trafen wir den Projektleiter auf seiner letzten Baustellen-Visite des Jahres und sprachen ihn darauf an. Er identifizierte schnell das Problem: Der Wasserzulauf am Heizkörper war verschlossen. Er öffnete ihn und man hörte gleich, dass Wasser in den Heizkörper hineingluckste und er wurde langsam warm. Problem gelöst und dabei sogar noch was gelernt: Man kann also die Wasserzufuhr jedes einzelnen Heizkörpers unterbrechen und ihn so beispielsweise austauschen ohne dass der gesamte Kreislauf beeinträchtigt wird.

Dass die Thermostate an den Heizkörpern angebracht sind, ist übrigens auch neu. Dabei wurde das Ventil im Wohnzimmer anders angebracht als gewünscht. Wie uns unser Projektleiter mitteilte, sei das aber so richtig, da „Sonderwünsche“ wie der unsere erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. Ist ja auch kein Hexenwerk, da ein rechtwinklig abstehendes Ventil zu installieren, insofern ist das ganz und gar nicht dramatisch.

Ansonsten war im Erdgeschoss nicht viel los. Außer dass unser Haus mal wieder als Lagerraum genutzt wird. Die Küche ist so gut wie voll und im Wohnzimmer lagert Bewehrungsstahl (?). Ich hoffe, dass all dies die Trocknung nicht behindert. Im Wohnzimmer beispielsweise sieht man ganz genau, dass dort an der einen Stelle etwas gestanden haben muss, denn dort war der Estrich sichtbar dunkler (=nasser).

Nun zur ersten Etage: Hier waren die Fenster etwas stärker beschlagen, aber auch noch voll im Rahmen. Das Lüften gestaltete sich durch den anhaltenden Schneefall unter Wind etwas problematisch – schließlich wollen wir uns nicht noch zusätzliche Feuchtigkeit ins Haus holen. 😉 Die vorderen Fenster konnte ich daher nur auf Kipp-Stellung öffnen; es kam aber dennoch ein ordentlicher Durchzug zustande.

An an der Decke der Außenecke im großen Zimmer zum Garten hinaus machte ich eine Beobachtung, die mir nicht so recht gefiel: Hier hingen riesige Wassertropfen. Offenbar ist dies also der kälteste Punkt in diesem Bereich, sodass hierhin die ganze Feuchtigkeit wandert. Im Gegensatz zu den Fensterscheiben, kann ich den Beton ja leider nicht trockenwischen, sodass die Feuchtigkeit hier erhalten bleibt. Ich hoffe, dies führt zu keiner Schimmelproblematik. Es finde es jedenfalls ziemlich merkwürdig, dass dieser Punkt kälter sein soll als die Fenster – denn die waren in diesem Raum so gut wie gar nicht beschlagen.

Außerdem ließ sich eines der Fenster in diesem Raum nur extrem hakelig öffnen und die Stellung des Griffes beim verschlossenem Fenster geht nicht ganz herunter, sondern nur bis zu einem Punkt ziemlich genau in der Mitte zwischen der Senkrecht- und der Waagerecht-Stellung. Laut Projektleiter ist dies aber nicht ungewöhnlich und wird zu einem späteren Zeitpunkt bei der Feineinstellung der Fenster behoben. Und da wir in diesem Raum zwei Fenster haben, werde ich künftig nur noch das andere öffnen. Nicht, dass ich da noch was kaputt mache… 😉

Da war es fast schon für die erste Etage. Interessant war zusätzlich nur noch, dass die Fußbodenerwärmung im Bad bereits auf Stufe 2 lief. Somit dürfte der Estrich dort recht schnell trocknen. Dieses Thermostat werde ich auf keinen Fall anfassen. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass die Fußbodenerwärmung nicht zu hoch heizen darf, wenn der Estrich noch so frisch ist.

Ach, und eines war noch interessant: Die Bodenauslässe für die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) sind nun zu erkennen. Sie befindet sich in den beiden Wohnräumen unter jeweils einem der Fenster. Mal sehen, wie störend die dort dann in der täglichen Praxis sind.

Ins Dachgeschoss wollte ich eigentlich nicht gehen. Dies schien mir zu schwierig bzw. gefährlich. Denn die Leiter lässt sich aufgrund der Aussparung für die Treppe nicht so komfortabel aufstellen wie im Erdgeschoss und zudem ist sie auch nicht so leicht aus dem Erdgeschoss in die erste Etage zu befördern (erstens wegen des Gewichtes und zweitens weil sie ziemlich sperrig ist). Da uns der Projektleiter aber wissen ließ, dass sich dort mit Abstand die meiste Feuchtigkeit niederschlägt, wagte ich es dann doch. Und es war auch gar nicht so „waghalsig“ wie ich gedacht hätte.

Und gelohnt hat es sich auch. Im Dachgeschoss war die Luft ganz extrem feucht; richtig unangenehm. Und vor allem die beiden Dachflächenfenster waren von oben bis unten beschlagen. Leider konnte ich sie aber nur ganz kurz öffnen, denn es schneite gleich hinein. Somit konnte ich nur hier nur über das Giebelfenster lüften.

Hier zahlte es sich dann doch auch noch aus, dass ich ziemlich viele Handtücher mitgenommen hatte, denn aufgrund der vielen Feuchtigkeit brauchte ich sie alle. An den Dachflächenfenstern hatten sich sogar erste Spuren von Schimmel gebildet, doch sie waren vom Kunststoff glücklicherweise einfach abzuwischen.

Dadurch, dass die Feuchtigkeit bereits von den Fenstern tropfte, hatten auch einige Stellen der Gipskartonplatten etwas abbekommen. Mal sehen, ob das langfristige „Schäden“ an ihnen hinterlässt und sie eventuell noch ausgetauscht werden müssen. Wir werden das natürlich unter Beobachtung halten.

Ich hoffe nur, dass die Feuchtigkeit nicht an Stellen ging, die nun nicht mehr eingesehen werden können. Ich habe da natürlich vor allem den Bereich hinter der Gipskartonplatten-Verkleidung im Sinn. Kontrollieren kann man das ja leider nicht; es bleibt nur ein ungutes Gefühl, das sich aber wohl niemals vermeiden lässt – außer im Sommer. Aber den haben wir nun mal bedauerlicherweise nicht. Zwar bin ich generell ein Freund von Winter und Schnee, aber jetzt gerade kommt er mir reichlich ungelegen.

Auch in einigen Bereichen der Wand hatte sich Feuchtigkeit niedergeschlagen. Und zwar an Punkten, die ich jetzt nicht gerade für die kältesten Punkte im Raum gehalten hätte, da es keine Außenwände sind. Merkwürdig.

Interessant war im Dachgeschoss noch der Technikraum, wo alle Kanäle der Lüftungsanlage zusammenlaufen. Die Anordnung sieht für mich als Laien teilweise etwas chaotisch aus, aber ich unterstelle mal, dass ein ausgeklügeltes System dahintersteckt. 😉

Unter einem der „Schornsteine“ im Technikraum war der Estrich deutlich feuchter. Wie es aussieht, gelangt hier wohl etwas Feuchtigkeit hinein. Aufschlussreich war es für mich auch, die Trockenbauwände des Raumes mal im Profil zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass die innendrin sogar nochmal gedämmt sind. Ist aber vermutlich auch nötig, um den Schall abzuhalten. Ich bin ja ohnehin sehr gespannt darauf, wie leise/laut die Lüftungsanlage ihren Dienst verrichten wird.

Die beiden Lüftungsauslässe im Dachgeschoss befinden sich übrigens im Bereich der Dachflächenfenster. Aber nicht direkt darunter, sodass man also nicht draufstehen muss, wenn man aus dem Fenster schaut. Sondern weiter Richtung Außenwand, wo sie in der Praxis nicht stören sollten.

Was war noch? An einer Stelle fiel mir zwischen den Gipsplatten eine extrem dicke Spalte/Fuge auf, durch die man sogar die Dämmwolle sah. Hier wird wohl nochmal nachgearbeitet werden müssen.

So, das soll für den Moment aber erstmal reichen. Mir wird ja sicherlich auch noch einiges mehr bei den nächsten Lüftungs-Aktionen auffallen, da bin ich ganz zuversichtlich. 😉 Nun aber erst einmal zu den Fotos.

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2 Antworten zu Viele Fotos vom ersten Lüften der Tropfsteinhöhle

  1. Udo Goergens sagt:

    Mich würde gerne interessieren wer die Lüftungsanlage von Pluggit verbaut hat???
    Die Flexschläuche SL80 sind an den Verteiler nur drauf gesteckt. An für sich werden diese mit Schraubschellen befesteigt. Wenn nicht besteht die Gefahr das Zu-und Abluft an den Verteilern entweicht und die Räume nicht richtig be-und entlüftet werden. Außerdem kann sich im Laufe der Zeit ein Schlauch lösen was evtl. nicht so erwünschenswert wäre.
    Sowie das die Verteiler mit Panzerband verklebt sind. Da gibt es sehr schöne Verschlusskappen von Pluggit die sogar im Lieferumfang enthalten sind.

    Ich hoffe das nach Bauende auch ein Blower-Door-Test durch geführt wurde. Nach den Bildern nach wäre dies sehr empfehlenswert.

  2. Nils sagt:

    Danke für den Hinweis. Ich habe gerade nochmal nachgesehen: Inzwischen wurden Schraubschellen angebracht. Das Verkleben mit Panzerband ist aber nach wie vor so der Fall.

    Blower Door Test wurde durchgeführt (siehe hier: http://www.bautagebuch-passivhaus.de/zweiter-blower-door-test-wurde-bestanden/).

    Name der Firma folgt per Mail.

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