Heute war Tag 2 in Sachen Türeneinbau. Dieses Mal wurde nur noch der halbe Tag benötigt, denn der Hauptteil der Arbeiten wurden ja bereits gestern erledigt.
Zunächst wurde die Schiebetür in der Küche zu Ende angebracht. Dazu musste ein Mal in die Fliesen gebohrt werden, da eine Führung für die Schiebetür eingebracht werden musste.
Erfreulicherweise wirkt die fertige Schiebetür weitaus weniger klobig, als wir zwischenzeitlich befürchtet haben. Auch eine Kollision mit der Haustür findet praktisch nahezu nicht statt. Nur wenn beide komplett geöffnet werden, können sie miteinander kollidieren. Vor allem bei der Haustür kommt das aber eigentlich nie vor. Vorsichtshalber haben wir nun aber an dieser Stelle einen Türstopper hingestellt, der im Zweifelsfall beide aufhält. In der meisten Zeit werden wir die Küchentür aber ohnehin geöffnet in einer bestimmten (komplett unkritischen) Position belassen.
Da im unteren Bereich durch den Fliesensockel ein gewisser Abstand von der Wand vorgegeben ist, steht die Tür rund einen Zentimeter von der Wand ab, sodass man sie nicht richtig verschließen kann. Aber das war uns vorher klar. Oben wird der gleiche Abstand durch ein zurechtgesägtes Stück Buchenholz erreicht. Dieses werde ich demnächst noch weiß lasieren, sodass es dann nicht mehr weiter auffallen sollte. Aus dem Buchenverschnitt ließen wir uns vom Tischler gleich zwei zwei Brettchen für die Küche zurechtgesägt, die nur noch ein wenig eingeölt werden müssen. 🙂
Die Säge war ohnehin aufgebaut, da bis auf die Küchentür jede Zimmertür gekürzt werden musste. Zwar schlossen sie einwandfrei und schabten an keiner Stelle, aber leider musste der Kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) Rechnung getragen werden, die bestimmte Türabstände vom Boden aus vorsieht, damit der Luftaustausch von Raum zu Raum gewährleistet wird. Im Extremfall waren 15mm vorgegeben, die haben wir aber nicht erreichen wollen. Zum einen sieht das dann doof aus und zum anderen wird der Schallschutz der Tür dadurch beeinträchtigt. Wir probieren es daher zunächst einmal mit kleineren Abständen – falls es nicht reicht, kann man zur Not noch immer kürzen. Jetzt muss ich nur herausfinden, wie man bemerkt, dass es nicht reicht… 😉 Die meiste Zeit haben wir die Lüftungsanlage ohnehin nur auf kleinster Stufe stehen und die Türen sind nur selten komplett zu. Zudem findet ja sicherlich auch ein minimaler Luftüberstrom durch die Türzarge (die ja nur partiell ausgeschäumt ist und nicht luftdicht mit der Wand abschließt) und die großen Schlüssellöcher statt. 😉
Wie schon im gestrigen Beitrag erwähnt, wirken die Türen in der Seitenansicht teilweise nicht 100-prozentig gerade. Schließen tun sie aber perfekt, sodass es ein rein optisches Problem ist. In zwei Fällen ist das aber so stark ausgeprägt, dass wir es reklamierten. Nun bekommen wir hier zwei neue Türblätter eingebaut; Hersteller und Verkäufer zeigten sich da unkompliziert.
Ebenfalls was die Wohnzimmertür betrifft. Diese fällt langsam von alleine zu, wenn diese zwischen 0 und 80 Grad geöffnet ist. Wenn sie weiter geöffnet ist, besteht das Problem nicht (siehe untenstehendes Video). Der Tischler wurde dieses Problems nicht Herr und wir vermuten nun, dass es darin begründet liegt, dass das obere Türband von Werk aus schief ist. Daher wird hier dann noch die Zarge ausgetauscht. Summa summarum werden also zwei Türblätter sowie eine Zarge ausgetauscht. Das sollte eigentlich keine große Sache sein.
Ach, und das WC-Schloss wird auch noch gewechselt. Hier wollten wir statt des normalen Schlüsselschlosses so einen Drehknauf haben. Leider war der falsche geliefert worden, sodass hier noch ein Austausch stattfinden muss. Denn den bestehenden finden wir von außen nicht so schön. Aber das ist nun wirklich eine Kleinigkeit.
Was noch? Ich war überrascht, dass der Drehbolzen des Türbandes weiß ist. So habe ich das noch nie gesehen. Es handelt sich dabei um eine Kunststoffkappe, die ein besseres Gleiten der Tür bewirken soll.
Kurios fand ich noch, dass der Abstand zwischen Wand und Zarge im Gäste WC extrem groß war. Dies lag daran, dass die Kombination von Wandstärke und Fliesenstärke eine Gesamtstärke erzeugte, für die es keine passende Zargenstärke gibt. Somit musste man zu einer recht deutlich zu tieferen Zarge greifen und den Überstand dann mit Unmengen an Silikon verschließen. Laut Tischler handelt es sich dabei um Silikon, das sogar überstrichen werden kann. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas inzwischen gibt – man lernt nie aus. 🙂 Gegenüber Acryl hat es den Vorteil, dass es nicht rissig wird. Und es riecht so „herrlich“ nach Zahnarztpraxis… 😉
Nachdem nun die Türen eingebaut sind, können zwei weitere Gewerke ihre Arbeiten zum Abschluss bringen. Zum einen der Fliesenleger, der nun im Bereich der Türzargen die Fliesen-Sockelleiste vollenden kann. Zudem sind für ihn bei uns noch ein paar kleine Mängel offen, die noch behoben werden müssen. Außerdem kann der Maler die Laminat-Arbeiten abschließen. Und zwar die Übergangsschienen von einem Raum zum anderen. Man hätte diese zwar auch unter den Zargen einarbeiten können, dann hätte man aber das Problem gehabt, dass man diese im Bedarfsfall nicht ohne weiteres wieder entfernen könnte.
PS: Bei den Türen handelt es sich übrigens um eine Ausführung in Röhrenspan.
Hallo!
Da wir selber auch einen Blog über unser Passivhaus betreiben stöbere ich gerne im Internet nach anderen gleichgesinnten. 🙂
Ich bin dadurch über euren Blog gestolpert und bei diesem Beitrag hellhörig geworden.
Wir haben nämlich das selbe „Problem“ mit den Türabständen vom Boden.
Bei unseren Türen haben wir auch nicht die geforderten Abstände einhalten wollen, da uns das auch etwas zuviel vorgekommen ist. Bei WC und BAD (Absaugung) haben wir schon ca. 8mm Abstand genommen, da hier der Schallschutz nicht so wichtig ist für uns. Aber bei den Wohnräumen (KiZi, Schlafzi. etc.) weniger.
Man hört zwar keine Zuggeräusche, aber man merkt beim öffnen der Türen, dass doch ein leichter Gegendruck auf der Tür ist, wenn man sie nach innen öffnet. Ich bin mir da auch nicht ganz so sicher, ob die Lüftungsanlage dann zu 100% effizient arbeitet. Ich habe aber noch keinen Nachteil dadurch feststellen können.
Mich würde eure zukünftigen Erfahrungen dazu sehr interessieren.
LG aus Österreich,
Alex
Ich werde davon berichten. Bislang haben wir keinerlei negative Auswirkungen bemerkt. Allerdings haben wir die Türen meistens sowieso auf (zumindest jetzt im Sommer) und die Lüftungsanlage läuft nur auf Stufe 1 von 3. Mal sehen, wie das im Winter ist, wenn die Türen zu sind und/oder die Lüftungsanlage vielleicht mal auf Stufe 2 läuft. Vielleicht teste ich das in den nächsten Tagen dann auch schon mal und gebe dann hier eine Rückmeldung. Wenn ich dran denke. 😉
Inwiefern die Lüftungsanlage möglicherweise ineffizient arbeitet, lässt sich wohl nur schwer feststellen. Vielleicht könnte man mal einen Strommesser „dazwischenschalten“ und beobachten, ob sich der Stromverbrauch bei geschlossenen Türen erhöht. Das könnte darauf hindeuten, dass es zu viel „Widerstand“ gibt. Das ist aber jetzt reine Laientheorie von mir und könnte demnach auch kompletter Quatsch sein. 🙂
So, ich habe das jetzt mal mit der Lüftungsanlage auf der höchsten Stufe ausprobiert und keinerlei derartige Effekte feststellen können.
Allerdings haben wir zwischen den einzelnen Räumen bislang noch keine Übergangsleisten, die vielleicht auch noch einmal ein paar Millimeter kosten. Danach sieht es vielleicht ganz anders aus. Ich werde das dann nochmals testen.