Auf der diesjährigen Eigentümerversammlung wurde allen der Tipp gegeben, in gewissen Abständen auch mal die Wasserventile zu betätigen. Denn im Normalfall hat man diese ja durchgehend geöffnet, was jedoch dazu führen kann, dass sie einkalken und ihre Leichtgängigkeit verlieren. Wenn man Pech hat und sie nach Jahren zum ersten Mal betätigt, kann das dann sogar dazu führen, dass sie nicht mehr richtig schließen oder sogar Wasser austritt.
Und das will man natürlich vermeiden. Erst recht wenn man dazu nicht mehr machen muss, als die Ventile hin und wieder einmal zu betätigen. Dieser Aufwand ist ja doch rcht überschaubar.
In Internetforen liest man in Bezug auf das Intervall Empfehlungen von „alle paar Wochen“ bis zu „ein Mal pro Jahr“. Ich will mich – wie so oft – am Mittelweg versuchen und sie ab sofort alle paar Monate betätigen (und den Wasserhahn von Waschmaschine und Spülmaschine bei dieser Gelegenheit gleich ebenfalls). Das Problem ist es nur, daran auch zu denken, da es sich in keine meiner „Routinen“ integrieren lässt. Da führt wohl kein Weg an einem Kalendereintrag vorbei.
Bei meinem erstmaligen Betätigen der Ventile sind mir dann heute die drei folgenden „Merkwürdigkeiten“ aufgefallen:
- Die Ventile waren gar nicht ganz aufgedreht, sondern befanden sich eher in einer „mittleren“ Stellung. Das habe ich nun auch wieder in etwa so eingestellt, da es bislang nicht zu Problemen führte und sich die Installateure vielleicht etwas dabei gedacht hatten.
Nach einer kurzen Internetrecherche bin ich nun auch schlauer: Wenn ein Ventil ganz aufgedreht ist, sitzt es (logischerweise) unter größerer Spannung, was grundsätzlich erstmal natürlich tendenziell schlechter für das Material ist.
Ich habe keine Ahnung, ob das wirklich relevant ist, aber da wir keine Nachteile durch die nicht ganz aufgedrehten Ventile bemerkten, kann man es ruhig so machen.
- Die Warmwasser- und Kaltwasserleitung haben jeweils zwei Ventile – eines über dem Zähler und eines darunter. Das ist mir so vorher nie aufgefallen. Das obere ist jeweils mit einem „totraumfrei“-Schriftzug versehen und das untere mit einem „Oberteil Fettkammer“-Schriftzug. Beides sagt mir absolut nichts.
Nach einer Recherche weiß ich, dass „totraumfrei“ bedeutet, dass an keiner Stelle Wasser „steht“, sodass die Bildung von Legionellen erschwert wird. Zur „Oberteil Fettkammer“-Sache finde ich im Internet erstaunlich wenig und bin in etwa so schlau wie vorher. Weiß dazu jemand genaueres?
Irritierend finde ich außerdem, dass „Oberteil“ das untere Ventil ist. Aufgefallen ist mir außerdem, dass das „totraumfrei“-Ventil jeweils deutlich leichter zu betätigen ist als das „Oberteil Fettkammer“-Ventil.
- Die Anzeige-Einheit des Warmwasserzählers sitzt locker und lässt sich von Hand um 360 Grad drehen. Sollte mich das irgendwie beunruhigen oder ist das egal?
Mahlzeit Nils, fileicht kann ich etwas „Licht in´s Dunkle“ bringen und dir einige Informationen über deine Stichpunkte geben, die dir fileicht weiter helfen, da ich in dem bereich Sanärtechnik arbeite.
1. „Die Ventile waren gar nicht ganz aufgedreht“
Dieses Vorgehen die Ventile nicht komplett zu öffnen ist im Sanitärhandwerk Standart. Dadurch das dass Ventil also noch ein paar Umdrehungen bis zum Anschlag hat, hat man die Möglichkeit bei auftretender Verkalkung des Ventiles diese Ablagerungen durch drehen zu lösen. Wenn das Ventil bis anschlag aufgedreht währe, und es zur verkalkung kommt hat man diese Möglichkeit nun nicht mehr und im schlimmsten Falle muss man das Ventil ersetzen. Das Gilt übrigens für alle Ventile im Haushalt wie z.B. Heizung- , Trinkwasser- aber auch Eckventile ( Waschbecken , WC , WD u.s.w. ).
2. Wie du schon richtig erkannt hast gibt es bei dem „Totraum frei“ – Ventil sogut wie kein stehendes Wasser, was die bildung von Legionellen erschwert. Die beiden oberteile sind Bauartbedingt oder besser gesagt Abdichtung´s & Bauartbedingt unterschiedlich. Ich habe dir dazu mal ein Bild heraus gesucht, wo man beide Oberteile im Vergleich sieht : https://www.ew-haustechnik.info/Bilder_aktuell/Freistrom-1.JPG
Wie man dort sehen kann unterscheiden sich die beiden arten von Oberteilen nur ich der Platzierung der Dichtung.
3. „Die Anzeige-Einheit des Warmwasserzählers sitzt locker und lässt sich von Hand drehen“
Ja das ist bauartbedingt so gewollt. So kann man die Wasserzähler Horizontal als auch Vertikal verbauen und im Anschluss an die Montage Die Anzeige zur besseren ablesbarkeit in die Gewünschte Richtung drehen, wie man sie am besten ablesen kann.
Ich hoffe ich konnte dir deine Fragen zu deiner zufriedenstellung beantworten.
MfG
Christian
Hey Christian, durch Dich bin ich nun um einiges schlauer geworden. Vielen lieben Dank dafür! Da muss ich gleich mal prüfen, dass ich auch wirklich kein Ventil dauerhaft bis zum Anschlag offen habe… 😉