Eine meiner größeren Sorgen war ja zuletzt die Anbringung unseres neuen Briefkastens in der Passivhausdämmung. Zum einen hatte ich Sorge, dass man in der Dämmung nichts vernünftig befestigen kann und/oder dass ich die Dämmung so sehr beschädige, dass sie in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt wird.
Doch das alles war nur halb so wild. Schnell stieß ich im Internet und bei Hornbach auf Dämmstoffdübel, die für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) geeignet sind. Besonders an sprach mich dabei die Serie A-ISOL von Tox (bei Hornbach fand ich auch gar keine anderen vergleichbaren Dübel). Auf diesen Dübel-Hersteller schwor schon mein Opa, daher war das ein gutes Omen. 😉
Diese Dübel werden nur in der Dämmung befestigt. Es ist also nicht nötig, bis ins Mauerwerk vorzustoßen. Somit bleiben auch die Dämmeigenschaften an dieser Stelle nahezu komplett erhalten, denn man schafft keine Kältebrücke.
Ich entschied mich für die 85mm lange Variante, die pro Dübel 4 Kilogramm halten können soll. Da der Briefkasten mit vier Schrauben angebracht wird, kommt man insgesamt also auf 16kg. Bei einem Biefkastengewicht von zirka vier Kilogramm also absolut ausreichend. Außerdem besorgte ich mir noch passende Schrauben, da die dem Briefkasten beigelegten ja auch einen anderen Dübel ausgelegt waren.
Als ersten Schritt musste man die Putzschicht auf der Dämmung vorbohren. Dies machte ich mit einem „Handbohrer“ (keine Ahnung, wie so ein Ding heißt – siehe Fotos), der mit seinen 19mm Durchmessern genau den Vorgaben des Dübelherstellers entsprach, der 18 bis 19mm forderte. Zwar ist das Ding eigentlich für Holz vorgesehen, das funktionierte aber auch bei der dünnen Putzschicht trotzdem wunderbar. (Bei der Höhe des Briefkastens orientierten wir uns einfach an den Nachbarn, die ihre Briefkästen bereits hängen hatten. :))
Anschließend schraubte ich die Dübel mit einem passenden Bit einfach in die Styropor-Dämmung. Das ging dank eines vom hilfsbereiten Nachbarn ausgeliehenen Akkuschraubers (auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank! ;)) ganz wunderbar. Anschließend noch mit Hilfe einer Wasserwaage und einer reizenden Assistentin den Briefkasten gerade befestigen und fertig ist die ganze Geschichte.
Naja, zumindest fast. Denn eigentlich wollte ich rundherum um die jeweiligen Dübel noch mit ein wenig Acryl abdichten, damit da durch die kleinen Zwischenräume kein Regenwasser hinter den Putz und die Dämmung fließen kann. Allerdings hatten wir Temperaturen rund um den Gefrierpunkt herum und laut Verarbeitungshinweisen des Acryls sollte es mindestens fünf Grad plus haben. Daher habe ich das erstmal aufgeschoben und werde das Versiegeln in den kommenden Tagen nachholen, was aber kein Problem darstellen sollte.
Wichtig ist erstmal vor allem, dass wir an der neuen Anschrift Post erhalten können. Als nächstes mache ich mich dann an die Anbringung einer Lampe – davor habe ich dank des Briefkasten-Erfolgserlebnisses aber keinerlei Sorge mehr. Ebenso wenig vor der Anbringung der Hausnummer, wobei man hier auch einfach eine auf den Briefkasten aufkleben könnte… – mal sehen!
Update vom 12.05.2023
Der Briefkasten hält übrigens bis heute in der Dämmung. Und das seit nun rund 10 Jahren. Die Anbringung auf die beschriebene Art und Weise hat sich also bewährt und kann ich nur empfehlen. 😉
Nun weiß ich wie ich unseren Briefkasten demnächst befestigen werde. Bei den Bildern vermisse ich das Bild mit der reizenden Assisentin 🙂
Das „Ding“ heist Kegelsenker 90° mit Heft 🙂
Um die reizende Assistentin in Aktion abzubilden, hätten wir noch eine weitere Assistentin benötigt, die das entsprechende Foto macht. 😉
Danke für Ergänzung, Martin. Da bin ich nun wieder ein wenig schlauer geworden. 🙂
Hallo,
ich bin bei meiner Suche immer wieder auf dieser Seite gelandet. Ich will meinen Briefkasten auch an der WVDS anbringen. Mein Bauträger meint, die Fischer ID50 reichen dafür. Ich hab da etwas Sorgen. Hält Ihr Kasten immer noch einwandfrei mit den verwendeten Dämmstoffdübeln?
Ich schwank zwischen Dämmstoffdübeln, Thermaxdübeln oder einem freistehenden Briefkasten.
Gruß
Thorsten
Ich kann Sie beruhigen: Auch nach über einem Jahr hält er ohne erkennbare Ermüdungserscheinungen. 🙂
Ist schon wieder Pfusch. Ohne Schutz ist die Bauanschlussfuge offen, dh. es rinnt dir an deinen Dübellöchern Wasser hinter deinen Putz bzw. in dein WDVS. Entsprechende spezielle Abdichtungen helfen.
Schön, dass mal jemand so ausführlich und bebildert über die Details berichtet!
Finde das super gelöst mit den Dämmstoffdübeln und der nachträglichen Acrylabdichtung.
Perfekt, vielen Dank für die ausführliche, bebilderte Anleitung! Genau das, was ich gesucht habe und was mir die Sorgen über das Anbringen genommen hat 🙂