Nachdem wir in den vergangenen Tagen schon so wunderbar vorangekommen sind, haben wir uns gestern daran gemacht, ein paar Blumen in das neue Beet umzusiedeln. Ziel das Ganzen war aber nicht nur, das neue Beet schöner zu machen, sondern auch, am alten Standort der Pflanzen Platz zu schaffen. Nämlich für zwei Fahrradbügel (im Fachjargon „Anlehnbügel“ genannt), um dort zukünftig unsere Fahrräder zu parken und fest anschließen zu können.
Die schwierigste Aufgabe war dabei die Umsiedelung unseres wahrhaft riesigen Lavendels. Wir haben es im letzten Jahr versäumt, ihn radikal zurückzuschneiden und so ist er in diesem Jahr zu einem wahren Monster herangewachsen. Obwohl wir ihn hin und wieder notdürftig stutzten, hat er noch immer kapitale Ausmaße. Vor der Umsiedelung stand daher auf dem Programm, ihn erst einmal massiv zu verkleinern. Aber auch andere Pflanzen mussten den Platz räumen.
Das Einpflanzen im neuen Beet verlief im Gegensatz zum Stutzen und Auspflanzen ganz einfach. Wir mussten einfach den frischen Rindenmulch etwas zur Seite schieben, mittels Cuttermesser ein x-förmiges Kreuz in das ebenfalls neue Unkrautvlies schneiden und ein bisschen buddeln. Pflanzen rein, etwas Erde dazu, Wasser drauf – fertig. Sieht gleich richtig gut aus.
Am künftigen Fahrradstellplatz stand als nächstes die Entfernung von Unkraut auf dem Programm. Dort, wo der Riesen-Lavendel stand, war nicht viel zu tun. Er ließ nichts anderem Platz zum Leben. Seine Größe also auch Vorteile. 😉 Aber bei den anderen Pflanzen war doch ein bisschen was zu tun.
Die größte „mentale“ Herausforderung war dann aber tatsächlich das Setzen des Fahrradbügels. Da die Füße in Beton gegossen werden sollen, hat das Ganze auch so etwas „Endgültiges“. Daher wollten wir hier auf keinen Fall etwas falsch machen.
Das ging schon los damit, wie genau wir ihn platzieren. Wir haben mit dem losen Bügel und einem unserer Fahrräder hin und her probiert, bis die (hoffentlich) optimale Position und Ausrichtung endlich gefunden war. Wir haben uns für eine diagonale Variante zum Weg entschieden.
Der Anlehnbügel ist ca. 1m lang und genau so hoch. Allerdings soll er am Ende nur ca. 70cm herausragen, sodass 30cm davon in der Erde bzw. im Beton verschwinden sollen. Nur so bekommt er auch die nötige Stabilität.
Da wir keinen Betonmischer haben und es uns nicht zu schwer machen wollten, haben wir uns bei Obi so genannten „Ruck-Zuck Beton“ der Firma „quick-mix“ gekauft. Der wird quasi direkt im Loch „gemischt“. Das läuft so ab, dass man zunächst etwas Trockenmörtel ins Loch gibt und dies dann mit Wasser übergießt und so lange wartet, bis das Wasser darin versickert ist. Dies macht man in mehreren Schichten Schritt für Schritt. Also im Prinzip ganz easy.
Da das Zeug schon nach fünf Minuten so fest sein soll, dass man die Position des zu gießenden Gegenstandes nicht mehr ändern kann, ist also eine gute Vorbereitung von Nöten. Mit einer Personenwaage wog ich die benötige Menge Trockenmörtel ab und auch die entsprechende Menge Wasser bereitete ich vor.
Davor stand noch die Berechnung, wie viel Trockenmörtel und Wasser wir für das Loch überhaupt brauchen. Im Prinzip kann man das mit simpler Schulmathematik bewerkstelligen. Aber die Angst, irgendetwas falsch zu machen, schwirrte ständig im Hinterkopf – darum brauchte ich dafür etwas länger. Auf der Packung sind zwar Beispielmaße angegeben, aber die passten für unser Loch nicht. So musste ich mein Hirn selbst anstrengen.
Falls sich jemand an der Rechenaufgabe versuchen möchte: Das Loch hatte Maße von ca. 20x20x30cm. Die Angabe auf der Packung lautet: Pro m² Fläche und cm Schichtdicke werden ca. 20kg Beton benötigt. Der Wasserbedarf für 25kg Trockengemisch beträgt ca 3 bis 3,5 Liter. Na, war kommt drauf wie viel Beton und Wasser wir brauchen? Klar, es ist nicht unlösbar, aber doch eine kleine Herausforderung. Und das bei Sonne nach harter körperlicher Arbeit und mit der Angst im Nacken irgendetwas zu versauen. 😉
Naja, am Ende ist jedenfalls alles gut gegangen. Es hat alles einwandfrei geklappt. Auch die gerade Ausrichtung des Fahrradbügels mittels Wasserwaage stellte kein Problem dar. Theoretisch hätte ich den Boden vorher noch verdichten müssen, aber da ich zufällig gerade keine Rüttelplatte zur Hand hatte, musste es eben so gehen. Da so ein Fahrradbügel auch nicht so schrecklich viel aushalten muss (schließlich liegt die Hauptgewichtslast des Fahrrads auf dem Erdboden) sollte der Anlehnbügel auch so fest genug im Boden stehen.
Belastbar ist das Ganze laut Verpackung des Betons schon nach einer Stunde. Die volle Aushärtung ist nach 28 Tagen erreicht. Wir haben gestern trotzdem erst einmal nur einen Bügel gegossen. Zeit für den zweiten wäre zwar noch da gewesen, aber wir wollten nichts überstürzen. Zunächst wollen wir da ein Fahrrad parken, um dann durch erneutes Herumprobieren, die optimale Entfernung des nächsten Bügels zu ermitteln. Und dazu wollten wir den Beton zumindest 24 Stunden lang aushärten lassen, um auf „Nummer Sicher“ zu gehen . Nachher geht es somit also weiter mit dem nächsten Bügel. 🙂
Pingback: Dahlie behindert Fertigstellung des Fahrrad-Stellplatzes › Passivhaus-Bautagebuch