Die Fliesenleger sind in den letzten Tag gut bei uns vorangekommen. Bis auf den Großteil der Sockelfliesen, die Verfugung der Bodenfliesen im Badezimmer (dies darf man aktuell auch nicht betreten, da es noch zu frisch ist) sowie die Silikonverfugungen ist alles fertig, wenn ich das so weit richtig sehe.
Allerdings gibt es auch ein paar Ungenauigkeiten zu beobachten. So ist der Höhenversatz zwischen manchen Fliesen für meinen Geschmack zu stark ausgeprägt. Möglicherweise hängt dies damit zusammen, dass vermutlich doch keine Nivelliermasse unter den Fliesen aufgebracht wurde. Laut Fliesenleger und seinem Angebot ist die bei großformatigen Fliesen (zu denen unsere 30*60cm-Fliesen zählen) eigentlich erforderlich. Allerdings habe ich nicht mitbekommen, dass die Nivelliermasse aufgetragen wurde. Und da ich während der Fliesenarbeiten immer mal wieder vor Ort war, hätte mir dies eigentlich auffallen müssen.
Weiteres Indiz für die möglicherweise fehlende Nivelliermasse ist, dass ich am Übergang zwischen Wohnzimmer und Flur (wo ja quasi die „Grenze“ zwischen Fliesen und Nicht-Fliesen ist) einen Höhenunterschied von nur ca. 1,5cm messen kann. Eigentlich hätte ich da 1,8cm erwartet: 9mm Fliese + 6mm Fliesenkleber + 3mm Ausgleichsmasse = 18mm. Es fehlt also „zufälligerweise“ exakt die Dicke der Ausgleichsmasse. Und das kann durchaus entscheidend sein. Denn der Treppenbauer geht in seinen Planungen davon aus, dass auf den Estrich 1,8cm drauf kommen. Ich hoffe, diese fehlenden 3 Millimeter führen zu keinen Problemen. Ich werde dazu unseren Projektleiter kontaktieren…
Ich bin jedenfalls mal gespannt, ob der Fliesenleger die Nivelliermasse und ihr Auftragen dann auch abrechnen wird. Aber vermutlich werde ich ihn schon vorher damit konfrontieren, da ja einige Fliesen nicht so schön sitzen, wie ich es mir vorstellen würde. Da wünsche ich mir, dass nachgearbeitet wird. Zwar sieht man das erst bei genauerer Betrachtung, aber man will ja, dass nahezu alles perfekt wird, wenn es schon neu ist und man so viel Geld bezahlt. Auch wenn es auf den ersten Blick wie gesagt alles sehr gut aussieht.
Eine weitere „Ungenauigkeit“, die mir nicht gefällt, ist, dass offenbar ziemlich unvorsichtig von den Handwerkern im Haus agiert wurde. An ziemlich vielen Stellen an den Wänden sind Macken und Verschmutzungen zu sehen. Vor allem bzw. fast nur im Erdgeschoss. Entweder wurde nicht erkannt, dass hier bereits tapeziert und gestrichen wurde (da unsere Wand ja nahezu strukturlos ist) oder aber es ist denen einfach „egal“.
Das ist sehr ärgerlich, denn hier muss unser Maler nun an einigen Stellen noch einmal nacharbeiten. Je nachdem, wie umfangreich das in der Praxis dann wirklich ist, wird uns das wohl noch einmal ein wenig Geld kosten. Und das ist in meinen Augen absolut vermeidbar gewesen. Zumal die Beschädigungen nicht etwa nur an „nachvollziehbaren“ Stellen zu finden sind, sondern zum Beispiel auch über dem Heizkörper im Wohnzimmer. Ich finde es schon erstaunlich, dass man es schafft, selbst da eine Beschädigung zu erzeugen, wo eigentlich keinerlei Arbeiten stattfinden und der Raum auch nicht eng ist. Bei sowas könnte ich echt abkotzen. Ich finde sowas auch ein Stück weit respektlos.
Da passt es auch gut ins Bild, dass die Leiter ohne weiteren Schutz an die Wand angelehnt wurde. Normalerweise sollte es doch so sein, dass die Leiter „gepolstert“ wird, wenn sie an eine fertige Wand gelehnt wird. Oder?
Zum Abschluss dieses Bautagebuch-Eintrages aber noch was Positives: Wir können unser Haus nun nahezu ebenerdig betreten. Denn trotz Frost wurde weiter an den Außenanlagen gearbeitet und im Bereich der Zuwegung Erde aufgeschüttet und auch schon festgerüttelt.
Ich finde nur etwas komisch, wie die festgerüttelte Fläche bei uns aussieht. Für mich als Laien sieht das so aus als wäre das auch schon die „Vorbereitung“ für unseren Stellplatz. Allerdings kommt der gar nicht an diese Stelle, sondern weiter nach links. Ich werde das genau beobachten, um da ggf. noch rechtzeitig einwirken zu können, falls das tatsächlich falsch geplant sein sollte.
In der kommenden Woche sollte es eigentlich auch gut weitergehen an den Außenanlagen. Denn der Frost soll ein Ende haben und es soll etwas milder werden. Hoffen wir, dass die Wettervorhersagen Recht behalten werden. 🙂
PS: Und noch etwas Positives: Obwohl der Bautrockner sich nun nicht mehr bei uns befindet und durch die Fliesenarbeit eigentlich neue Feuchtigkeit ins Haus gelangt sein müsste, sind die Fenster erstaunlich wenig beschlagen. Sieht so aus, als würde sich die Feuchtigkeit inzwischen halbwegs in Grenzen halten. Das ist auch ganz gut so, denn derzeit will ich nicht ins Dachgeschoss (wo die Luft ja immer am feuchtesten war und das Lüften daher am Nötigsten war), um die Wand dort mit der Leiter nicht zu beanspruchen.
Der Absatz in den Fliesen wäre mir auch zu hoch. Die Macken müssen so nicht sein. Die Vermüllung würde ich mir verbitten. Ich möchte mir wohl auch verbitten, dass in unserem Neubau geraucht wird. Zum Glück entsteht unser Projekt im Sommer, sodass lüften und Rauchen draußen möglich sein dürfte.
Hallo Martin,
Du musst bedenken, dass in diesem Fall der Bauträger der Bauherr ist. Streng genommen kauft Nils ein Stück Haus mit Grundstück und den zugesicherten Eigenschaften. Wie der Bauablauf aussieht, ob die Subunternehmer ihren Müll zwischenlagern oder im Haus rauchen ist nur Sache des Bauherrn. Entscheidend ist, was vertraglich zwischen dem Bauträger und dem Käufer ausgemacht wurde.
Die Möglichkeit, solche Verfehlungen beim Bauträger anzusprechen zeigt, dass das Verhältnis doch recht gut ist. Auch dass Nils bereits seine Eigenleistungen (Malerarbeiten) ausführt, ist nicht unbedingt selstverständlich und könnte – wenn man es kleinlich sieht – den Bauablauf des Bauträgers beeinflussen. Ich glaube allerdings nicht, dass sich aus den Beschädigungen Forderungen ableiten lassen. In letzter Konsequenz kann der Bauträger ihn auch von der Baustelle verweisen. Daher ist es besser, solche Dinge wie Müll und Macken an den Wänden (so ärgerlich das auch ist), im Konsens zu lösen. Ich glaube, dass das Nils schon richtig macht.
Zum Vorgarten: Es scheint so zu sein, dass die Schottertragschicht an der falsche Stelle eingebaut wurde. Auf den Bildern ist allerdings der Platz vor dem Pelletslager nicht zu sehen.
Hin und wieder erreichen mich Mails, in denen danach gefragt wird, um welche Fliesen es sich handelt: http://www.villeroy-boch.com/de/de/professionals/fliesen/planer-architekten/serien/vielfalt-und-funktion/five-senses.html
Farbe: anthrazit