Gäste-Waschbecken getauscht und schief angebracht

Bevor wir unser Haus gebaut haben, bin ich davon ausgegangen, dass wir im Nachhinein viele Dinge bereuen würden. Ich dachte, dass es einige Sachen geben würden, die wir später als Fehler ansehen würden und bei einem nächsten Mal anders machen würden.

Doch erstaunlicherweise gibt es da gar nicht allzu viel, was auf eigene Fehlplanungen zurückzuführen war und uns später ärgerte. Genau genommen fast nichts.

Gäste-Waschbecken zu klein
Eine dieser wenigen Dinge, die wir bei einem nächsten Mal anders machen würden, betraf das Waschbecken im Gäste-WC. Da das Gäste-WC seiner Natur nach ja sehr klein ist, hatten wir vorsichtshalber ein sehr kleines Waschbecken genommen, damit es nicht noch enger wird und auch optisch gut passt.

In der Praxis zeigte sich dann aber, dass man kaum beide Hände gleichzeitig unter den Wasserstrahl bekam. Da war einfach zu wenig Platz. Ein Nebeneffekt war, dass von den Händen und aus dem Becken ziemlich will Wasser nach draußen spritzte. Das nervte auf Dauer ziemlich.

Da passte es ganz gut, dass wir ohnehin den Fliesenleger im Haus hatten, der ein paar Mängel beheben sollte. In Absprache bestellten wir zuvor selbst ein neues Waschbecken und er tauschte dies dann aus.

Nun Keramag statt Laufen
Zuvor hatten wir da ein eckiges Modell von der Firma Laufen hängen. Gerne hätten wir auch wieder das gleiche Modell genommen, nur eben in einer anderen Größe. Doch die nächstgrößere zu der bisherigen Breite von 45cm war uns noch zu klein und die danach dann wiederum zu groß. Drum mussten wir auf einen anderen Hersteller ausweichen.

Am Ende fiel die Wahl auf die Firma Keramag, die ein ähnliches Modell (um genau zu sein Keramag Renova Nr. 1 Plan mit KeraTec-Versiegelung) wie das von Laufen im Sortiment hat und das auch in einer für uns geeigneten Größe (nämlich 55cm – das mag jetzt nicht so viel mehr erscheinen, macht aber in der Praxis einen deutlichen Unterschied aus).

Die passenden Dübel und Schrauben haben wir auch direkt dazu bestellt. Da das ja recht große Kaliber sind, hat man die normalerweise nicht in seinem Fundus. 😉

Fast reibungsloser Austausch
Der Austausch verlief dann auch reibungslos. Alles passte – bis auf diesen Hebel, mit dem man den Stöpsel bedient. Doch erfreulicherweise hatte der Monteur für solche Fälle einen kleinen Fundus mit dabei und konnte mit etwas passendem aushelfen. Dafür durfte er dann unseren alten mitnehmen. 😉

Während des Austausches wurde ja kurzzeitg auch das Abflussrohr ausgebaut. Ich hatte dann die Gelegenheit es (von innen) zu reinigen. Es ist wirklich nicht zu fassen, wie viel Dreck sich in so einem Rohr schon in ein paar Jahren ablagert. Obwohl in diesem Waschbecken nur Hände gewaschen wurden, also keine groben Reste von irgendwas dort hineingelangten. Es handelte sich also ausschließlich um Seifenreste.

Waschbecken hängt nun höher
Übrigens hängt das neue etwas höher als das alte. Die Höhe des alten basierte auf einem veralteten Standardmaß. Da die Menschen im Laufe der Zeit größer wurden, wurde auch der Standard höher – das wusste die damals anbringende Firma wohl nicht… 😉 Die neue Höhe fühlt sich nun jedenfalls wesentlich konfortabler an als die alte.

Schiefe Fliesen bringen Gratis-Austausch
Kleine Zusatzinfo zum Schluss. Die Installation des neuen Waschbeckens kostet uns übrigens nichts. Was zunächst nett klingt, hat leider einen ärgerlichen Hintergrund. Nämlich den, dass der Fliesenleger damals auch im Gäste-WC keine saubere Arbeit geleistet hatte.

Die Fliesen sind nämlich allesamt schief an die Wand angebracht (wenigstens alle gleich schief). Ich dachte zunächst, dass das Waschbecken schief hängen würde. Die Wasserwage brachte aber zu Tage, dass das Waschbecken gerade hängt. Die Fugen (und somit auch die Fliesen) waren schief.

Schief + Schief = Gerade
Tja, aber was soll man da im Nachhinein (4 Jahre später übrigens – es fiel mir erst spät auf, aber seitdem ich es einmal gesehen habe, fiel es mir dann ständig auf) noch machen? Alle Fliesen abschlagen und erneuern? Darauf habe ich ehrlich gesagt keinen Bock (und der Fliesenleger vermutlich auch nicht).

Ich war inzwischen eigentlich bereit damit zu leben, aber der Fliesenleger hatte einen unkonventionellen Vorschlag: Man könnte das Waschbecken genauso schief anbringen, wie die Fliesen. Dann „passt“ es zueinander und die „Schiefheit“ fällt nicht mehr aus.

Zunächst musste ich lachen, aber nach einigem Nachdenken erschien das gar nicht mehr so abwegig und ich ließ mich darauf ein. Und wenn das Waschbecken ohnehin neu angebracht werden muss, kann man es ja gleich durch ein anderes ersetzen. So kam es dazu, dass uns „kostenlos“ ein anderes Waschbecken angebracht wurde (wobei wir das Waschbecken wie gesagt selbst kauften).

Und es ist nun tatsächlich so, dass nun weder das Waschbecken noch die Fliesen schief wirken. Der „Trick“ hat also tatsächlich funktioniert. 🙂


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