Seit Mittwoch ist unser Garten nun wie geplant mit einem schönen Grün ausgestattet. Dadurch, dass wir zu Rollrasen griffen, ging dies ja praktisch „von heute auf morgen“. Genau genommen ist das schon ziemlich verrückt, wenn man morgens noch auf eine Schlamm- und Wüstenlandschaft guckt und abends dann alles mit Rasen versehen ist.
Allerdings gab es dabei leider auch kleine Ärgernisse, die aus meiner Sicht vermeidbar gewesen wäre. So zum Beispiel, dass uns der Gartenbauer nach Einbau des Rasens im Vorgarten damit „konfrontierte“, dass wir den Garten nun „sofort“ massiv wässern müssen. Genau genommen muss der Rasen in einem ersten Schritt regelrecht „durchgeschlämmt“ werden, damit er sich besser mit dem darunterliegenden Boden verbindet. „Wässern“ ist da noch untertrieben.
Das war uns im Vorfeld in der Form nicht klar. Ebenso nicht, dass wir dafür einen Beregner bräuchten. Wir dachten, ein Gartenschlauch (mit dem wir uns rechtzeitig versorgt hatten), würde reichen. Aber bei dem Umfang der Bewässerung braucht man dann doch einen Beregner, da man sonst stundenlang im Garten stehen würde. Auch in den folgenden zwei Wochen muss der Rasen stark gewässert werden (allerdings nicht mehr ganz so stark wie nach dem ersten Verlegen). Erst danach sollte man zu „normalem Wässern“ übergehen.
Diese Information, so finde ich zumindest, hätte man uns ruhig auch mal vorher geben können, statt uns am Verlegetag damit zu „überraschen“. Zudem wäre ich davon ausgegangen, dass die erste Bewässerung der Gärtner direkt nach Einbau übernehmen würde, was jedoch eine Fehlannahme meinerseits war.
Außerdem kann es ja sein, dass man innerhalb der nächsten 14 Tage eine Abwesenheit plant und daher der täglichen Wässerung nicht nachkommen kann. Insbesondere deswegen muss sowas doch im Vorfeld kommuniziert werden, oder nicht? Bin ich da zu anspruchsvoll?
Zumal ich vorher viel mit dem Gartenbauer kommuniziert habe (bzw. er mit mir) und ihn natürlich auch nach Nachteilen von Rollrasen fragte. Von dieser doch sehr zeitintensiven Bewässerung erwähnte er dabei nichts. Mit dieser Kritik konfrontiert, verwies er darauf, dass man das doch im Internet nachlesen könne (witzigerweise hatte er vorher noch darüber gemeckert, dass ja heute alles nur noch übers Internet laufen würde…). Ja nee, is‘ klar – da kann ich so einiges nachlesen. Unter anderem auch, dass Rollrasen den Vorteil hat, dass man sofort Rasen hat. Das hat er schließlich auch als großartigen Vorteil aufgezählt, während er die wichtigere Sache mit dem Bewässern einfach mal „vergessen“ hat. Naja, vielleicht sehe ich das auch zu eng. Geärgert hat es mich aber trotzdem sehr; auch der Umstand wie mit meiner Kritik umgegangen wurde. Glücklicherweise war so ein Beregner bei Obi, wo ich kurzerhand hinfahren musste, gerade zufällig im Angebot. Das milderte meinen Ärger dann etwas. 😉
Wie mir leider erst später auffiel, hat sich der Gartenbauer im Garten bei uns einen – in meinen Augen – Fauxpas erlaubt. Und zwar beim Spritzschutz bzw. genauer der Kante (im Fachjargon offenbar auch „Borde“ genannt) desselben. Diese steigt von der Terrasse her zur ersten Ecke stark an. Wenn man da drauf guckt, wird man regelrecht seekrank. Begründet wird dies damit, dass man ja auf die „Standardhöhe“ von 12,5cm kommen müsste, die bei einem Spritzschutz üblich sei. Da wurde einfach ohne weitere Rückfrage entschieden, das dann so zu machen. Sowas kann ich nicht verstehen.
Am liebsten wäre mir gewesen, wenn man den Spritzschutz auf der Höhe des Rasens anbringt, wie es auch im Vorgarten geschehen ist. Dort orientierte sich der Gartenbauer an den bereits vorhandenen Einfassungen für Zuwegung und Stellplätze. Normal sei seiner Aussage nach aber, dass der Spritzschutz den Rasen um 12,5cm überrage. Es ebenerdig nun nachträglich auch noch hinten so umzusetzen, scheint zu aufwändig. Stattdessen wurde uns aber aus „Kulanz“ angeboten, das man den Anstieg von der Terrasse hin rausnimmt, indem man von vornherein auf der „richtigen“ Höhe ansetzt. Das werden wir auch in Anspruch nehmen, da es in unseren Augen die wesentlich elegantere Lösung ist.
Dennoch verstehe ich nicht, wieso hier nicht im Vorfeld kommuniziert wurde. Vor allem, weil der Gartenbauer an sich schon sehr redselig ist und es ja auch in seinem Sinne sein sollte, wenn solche Diskussionen im Nachhinein dann nicht aufkommen.
Hinzu kommen noch solche kleinen Ärgernisse wie der Umstand, dass der Quadratmeter-Preis für den Rollrasen etwas teurer geworden ist (50 Cent um genau zu sein) als uns gegenüber im Februar geäußert wurde. Aufgrund von Preissteigerungen beim Rasenproduzenten, so die Antwort auf meine Nachfrage dazu. Das wurde im Vorfeld ebenfalls „vergessen“ zu erwähnen. Auch wenn es hier „nur“ um vermeintliche Peanuts geht, so ärgert mich das vom Prinzip her natürlich trotzdem.
Doch zurück zum Garten, der ansonsten für Freude sorgt: Nach zirka zehn Tagen sollen wir den Rasen dann zum ersten Mal mähen. Dabei ist unbedingt auf scharfe Messer zu achten, damit der Rasen auch wirklich geschnitten und nicht „gerupft“ wird. Denn sonst besteht die Gefahr, dass man die Bahnen wieder hochholt, da diese ja noch nicht fest mit dem Boden verwachsen sind. Da muss man also schon noch vorsichtig sein.
„Fertig“ ist der Rasen von heute auf morgen also nur in Sachen Optik – benutzbar ist er noch nicht. Ich bin auch mal gespannt, wann man die einzelnen Bahnen als solche nicht mehr erkennen wird und das Grün dann eine einheitliche „Masse“ ist. Auch vorsichtig sein sollte man mit dem Betreten des Rasens nach dem Wässern. Da ja weiterhin ziemlich intensiv gewässert wird, ist er an manchen Stellen recht stark aufgeweicht. Auch bei Rollrasen ist also einiges an Vorarbeit nötig, ehe man ihn einfach nur genießen kann. Heute zumindest nahm mir aber glücklicherweise der morgendliche Regen die Bewässerungsarbeiten ab. 🙂
Was übrigens gut gelaufen ist, sind kleine Änderungswünsche in Bezug auf die Hecke. Da waren bei uns durch den Wegfall im Bereich des künftigen Gartenhäuschens ein paar Pflanzen übrig. Diese ließen wir stattdessen teilweise im Bereich des Treppenaufgangs vom Gartenweg der einsetzen. Hier ragen nun vier Pflanzen in die Rasenfläche hinein, sodass die dortige „Lücke“ zum Nachbarn gegenüber hin optisch geschlossen wird. Da man ja noch damit rechnen muss, dass die Hecke an Volumen zulegt, wurde sie dort in einer leichten Kurve gepflanzt, damit es dort künftig nicht zu eng wird.
Auch sonst sind wir prinzipiell zufrieden mit fast dem kompletten Teil der Arbeiten, auch wenn dieser Bautagebucheintrag hier zu großen Teilen negativ klingt. „Nur“ das „Drumherum“ hat in meinen Augen Verbesserungspotenzial.