Es gibt rund um den Neubau unseres Reihenhauses erstaunlich wenig Dinge, die wir im Nachhinein lieber anders gemacht hätten (zum Beispiel hätten wir lieber ein größeres Waschbecken im Gäste-WC genommen). Da hätte ich im Vorfeld mit wesentlich mehr „Reue“ gerechnet.
Eine weitere Sache, die wir zwar nicht so richtig bereuen, aber beim nächsten Mal tendenziell doch anders machen würden, wäre die Wahl der Arbeitsplatte in der Küche.
Vorteile von Echtholz als Arbeitsplatte
Da hatten wir uns für eine Massivholz-Arbeitsplatte entschieden. Die hat unseres Erachtens einfach ein schöneres Flair und vor allem am Anfang roch das auch so schön nach Holz.
Diese Vorteile bleiben auch bestehen; wir finden die Arbeitsplatte als solche wirklich schön.
Nachteile von Echtholz als Arbeitsplatte
Allerdings hat sie eben auch Nachteile. So ist sie natürlich empfindlicher als eine laminierte Spanholzplatte und auch als Naturstein. Das betrifft zum einen Schnitte (wobei wir ohnehin nicht direkt auf der Platte schneiden, insofern spielt das eigentlich gar keine Rolle).
Und zum anderen sollte man Wasserflecken nicht zu lange darauf stehen lassen. Das nervt vor allem im Bereich des Waschbeckens doch ziemlich, wenn man da dann immer so drauf achten muss.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist, dass sie natürlich anfälliger für Verschmutzungen ist. Vor allem für Rotes (Erdbeeren-Matsch zum Beispiel).
Ölen hilt (und macht Arbeit)
Andererseits hat Echtholz den Vorteil, dass man Macken und Verschmutzungen auch ein Stück weit wieder herausarbeiten kann, indem man die Arbeitsplatte abschleift.
Und das muss man ohnehin gelegentlich tun (womit wir bei einem weiteren Nachteil wären ;-)), da man die Arbeitsplatte alle paar Monate neu ölen sollte. Und zuvor sollte man sie leicht anschleifen (wir tun das kurz mit feinem Schmiergelpapier).
Hintergrund ist (für uns) vor allem, dass die Arbeitsplatte mit der Zeit verblasst. Zudem muss Holz eben auch gepflegt werden, damit sich keine Risse bilden und es generell widerstandsfähiger wird.
Aber ich bin ehrlich: Seit den gut vier Jahren, die wir hier wohnen, haben wir die Arbeitsplatte nur ein einziges Mal nachgeölt (siehe Fotos) und bislang sind diesbezüglich keine Probleme aufgetreten.
Ölen ist einfacher als gedacht
Während wir es uns bei der ersten Ölung vor dem Einzug noch unnötig schwer gemacht haben und dazu einen Pinsel nahmen, machten wir es uns dieses Mal einfacher: Wir haben einfach das Öl (von IKEA, Modell Skydd) grob auf der Platte verteilt und dann mit einem ausrangierten Lappen verteilt (ich glaube, wir haben ein altes T-Shirt genommen). Das ging dann auch ganz gut.
Wenn die Arbeit getan ist, kommt einem das im Nachhinein auch nur halb so wild vor. Zudem kann man sich an einer frisch geölten Arbeitsplatte erfreuen, die dann wieder richtig schön aussieht.
Andererseits graut es einem dann irgendwie doch wieder vor der nächsten Ölung, da man einfach keinen Bock drauf hat. Zumindest geht es mir dabei so. Die Thematik ist einfach schwierig. 🙂
Beim Ölen mit Leinöl bitte darauf achten, dass die getränkten Lappen fachgerecht entsorgt werden. Leinöl birgt das Risiko der Selbstentzündung, da es beim Trocknen Wärme erzeugt. In Verbindung mit einem eingetrockneten Lappen ein potentieller Brandherd. Sonst wird die nächste Ölung eventuell die letzte Ölung.
Vielen Dank für diesen Hinweis! Zumindest mit dem genutzten IKEA-Öl hat man diese Gefahr explizit nicht.