Als wir damals den Rollrasen legen ließen, war uns eigentlich schon fast klar, dass wir auf der Fläche zum Teil auch ein Beet haben wollen. Nur hatten wir ins dazu noch nicht genügend Gedanken gemacht und erst einmal noch andere Baustellen (im wahrsten Sinne des Wortes ;-)), sodass wir erstmal alles mir Rasen auslegen ließen und dann später weitersehen wollten.
Vor kurzem haben wir uns nun aber auch dieser Baustelle im Garten angenommen. Nach einem Jahr der Überlegung war uns klar, wo ein Beet hin soll.
Nur wie macht man aus Rasen am besten ein Beet? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wir durchdachten. Eine Möglichkeit wäre gewesen, die entsprechende Stellen mit Teichfolie oder ähnlichem abzudecken. Früher oder später geht der Rasen dort dann ein und wird zu Erde. So etwas konnte man prima dort beobachten, wir wir eine Regentonne auf den Rasen stellten: Zunächst wurde er gelb und nach einigen Monaten war dort dann nur noch Erde zu sehen.
Doch diese Variante ist recht langwierig und zudem ist es hier immer recht windig/stürmisch. Das ist die Geschichte mit Plane/Folie dann doch eher nicht so ideal… 😉
Eine weitere Möglichkeit, ist, die Stelle umzugraben. Allerdings geht davon nicht der ganze Rasen kaputt, sondern er dürfte zum Teil wieder durchkommen, was ja auch nicht gewünscht ist (Chemie-Einsatz wie zum Beispiel Roundup kam für uns übrigens grundsätzlich nicht in Frage). Darum entschieden wir uns für die wohl mühsamste Variante; nämlich den Rasen Stück für Stück feinsäuberlich wieder abzutragen.
Dazu habe ich das künftige Beet zunächst mit dem Spaten abgestochen (zuvor hatten wir die künftige Form mit ein wenig Grasschnitt visualisiert, damit man sich eine bessere Vorstellung machen kann und beim Abstechen eine Orientierung hat). Wir haben dabei die Breite des Beetes neben der Terrasse aufgenommen und haben dann zum Ende hin eine Kurve gezogen. Obwohl der Spaten in sich ja gerundet ist, ist es dennoch gut gelungen, eine optisch saubere Kante hinzubekommen.
Im nächsten Schritt habe ich die abgestochene Fläche mit dem Spaten dann immer wieder in kleine Teilstücke unterteilt, die ich dann mit dem Spaten „abkratzte“. Das ging ziemlich schwer – obwohl es nur um eine recht kleine Fläche ging. Das ist aber auch ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass der Rollrasen gut angewachsen ist. 🙂 Überraschend schwer war es auch, die Teilstücke senkrecht abzustechen. Es war ein ziemlich großer Widerstand, wenn man mit dem Spaten die Rasensode durchstechen wollte. Erschwerend kam hinzu, dass ich auch nicht mit voller Wucht „reinhämmern“ konnte, da wir ja eine gerade Linie erreichen wollten. Da ist zu viel Schwung dann eher schädlich. 😉
Zunächst ließ ich die abgestochenen Rasensoden für ein paar Tage umgekehrt auf dem Beet liegen. Ich hoffte, dass der Rasen so schnell eingehen würde und ich das ganze dann sogar als Erde benutzen könnte. Schließlich würden wir sonst auch ganz schön viel Erde auffüllen müssen. Doch beides stellte sich als Irrglaube heraus: Der Rasen ging nicht schnell genug ein, sodass er dann doch entfernt werden musste. Jedoch war auch weitaus weniger Blumenerde erforderlich, um das Beet wieder aufzufüllen. Wir hatten 150 Liter besorgt und dachten, das wäre viel zu wenig – aber 100 Liter reichten bereits. Und Rindenmulch solle da oben ja auch noch drauf…
Es war unter anderem deswegen recht deutlich weniger Erde nötig, da ich das Beet zunächst noch mit einer Harke auflockerte. Der Boden war doch ziemlich verdichtet, sodass durch das Auflockern recht viel Volumen freigesetzt wurde. Zudem brachten die einzupflanzenden Blumen ja am Ballen auch noch eigene Erde mit. Außerdem habe ich noch Grasschnitt untergemischt, der ja auch als Dünger dienen kann. Damit sparte ich mir mit dem Grasschnitt auch den Weg zum Wertstoffhof – das war der Hauptgrund, wenn ich ehrlich bin. 😉
Bevor wir dann endlich die neuen Pflanzen setzten, machten wir noch eine „Stellprobe“, um einen Eindruck von der künftigen Optik zu gewinnen. Unter anderem haben wir einen kleinen Flieder einpflanzt und zwei Margeriten (eine davon als Stämmchen). Letzte sind leider nur einjährig, was ich sehr schade finde. Die sind wirklich eine wahrte Pracht und sind fleißig am wachsen.
Außerdem setzten wir testweise auch ein paar Erdbeeren (Sorte Korona bzw. Fragaria Ananassa-Hybride). Allerdings im bereits vorhandenen Teil des Beetes. Inzwischen sind dort auch schon die ersten kleinen gründen Erdbeeren zu sehen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass das wirklich klappt – mal sehen, ob am Ende tatsächlich etwas essbares herauskommt… 🙂
Zuvor musste ich dort eine Pfefferminzpflanze aus dem letzten Jahr entfernen. Ich wart ganz überrascht, dass sie den Winter überstanden hatte. Und wie: Sie hatte sich extrem stark ausgebreitet. Und die Wurzeln sind der Wahnsinn; richtig dicke Dinger. Auch Wochen später kamen vereinzelt noch neue Pfefferminzpflänzchen an die Erdoberfläche, die aus dem Wurzelresten entwachsen sind. Das Zeug wächst wie Unkraut – überlegt es euch also gut, bevor ich euch Pfefferminze in den Garten setzt. 😉
Ursprünglich hatte ich auch noch darüber nachgedacht einen Kantenstein als Mähkante zu setzen. Aus Faulheit habe ich aber zunächst davon abgesehen, zumal dies auch noch an anderen Stellen nötig wäre. Mal sehen, ob es auch so geht… – ansonsten wird dies eines der nächsten Projekte… 😉