So, der Makler ist zurück aus seinem Urlaub von La Gomera und wir hatten heute einen sehr angenehmen Termin mit ihm auf der Baustelle. Dort sprachen wir am „lebenden Objekt“ (also der ersten Zeile, die ja bereits weit vorangeschritten ist und praktisch ein Spiegelbild unserer noch zu errichtenden zweiten Zeile ist) all unsere Extrawünsche durch, damit er uns ein erstes Angebot erstellen kann, mit dem wir dann zur Bank gehen können, um die Finanzierung durchzusprechen.
Vor allem Rollläden ein teurer Spaß
Sehr stark ins Gewicht fallen dabei die Rollläden, die jeweils zwischen 600 und 700 Euro pro Fenster kosten bzw. beim dreiteiligen Terassenfenster sogar 1.250 Euro. Zur Rolladen Thematik habe ich an anderer Stelle hier im Bautagebuch noch einen etwas ausführlicheren Beitrag verfasst, aus dem auch hervor geht, warum die Rolläden so teuer sind.
Außerdem wünschen wir uns an jedem Fenster eine zusätzliche Sicherheitstufe, um Einbrechern das Leben schwer zu machen. Nach dem Hauskauf wird bei uns zwar ohnehin nichts mehr zu holen sein, aber Einbrecher muss ich trotzdem nicht unbedingt im Haus haben… 😉
Eigentlich würde der Sicherheitsbeschlag vermutlich bei den ebenerdig erreichbaren Fenstern genügen, aber man weiß ja nie. Vielleicht ahnt sowas ein Einbrecher ja auch und stattet sich mit einer Leiter aus, da er weiter oben „ungeschützte“ Fenster vermutet. Daher wollen wir auch die höher gelegenen Fenster mit zusätzlichen Sicherheitsbeschlägen ausstatten lassen.
Und schließlich ist es ja auch so, dass Fenster „arbeiten“ und sich im Laufe der Zeit verziehen. Gerade Holzfenster. Und da können zusätzliche Verzapfungen sicherlich nicht schaden und sorgen vielleicht dafür, dass das Fenster länger in Form bleibt.
Dachboden lieber gleich mit ausbauen
Recht viel kostet auch der Ausbau des Dachbodens, den wir aber unbedingt gleich beim Bau vornehmen lassen wollen. Denn zum einen würde es bei einem nachträglichen Ausbau teurer werden und zum anderen müsste man dann ja auch wieder Bauarbeiter im Haus haben. Dann lieber gleich machen.
An Kosten fällt dabei so einiges an: Estrich, Gipskartonverkleidung des Dachstuhls, zusätzliche Lüftungsöffnungen für die Wohnraumlüftung, Dachfenster (richtig teuer!), Rollladen für das Dachfenster (ebenfalls richtig teuer!), Treppe (auch teuer), Elektrik und Heizkörper. Habe ich was vergessen?
Änderungen am Grundriss sind gratis
Doch nicht alles kostet etwas: Kleinere Änderungen am Grundriss sind kostenlos möglich. Da das künftige Wohnzimmer mit unter 24 Qudratmetern recht klein geraten würde, wollten wir da noch ein paar Quadratzentimeter herauskitzeln.
Zum einen soll die Tür zum Wohnzimmer daher um 90° angeschrägt werden, sodass man sich hier noch ein wenig Platz vom Flur „klaut“. Wirklich nutzen kann man den Platz an der Stelle zwar sowieso nicht, aber wir erhoffen uns davon, dass der Raum dadurch etwas „großzügiger“ wirkt. Quasi ein psychologischer Effekt. 🙂 Und diese Änderungen dürfte es außerdem erleichtern, dass man von der künftigen Position des Wohnzimmertisches (wo ich immer mit dem Laptop sitzen werden) auf den Fernseher gucken kann (manchmal läuft ja doch was interessantes).
Außerdem möchten wir den direkt ans Wohnzimmer angrenzenden Hauswirtschaftsraum (HWR) verkleinern. Zwar wurde uns mehrfach (auch bei der Besichtigung) der Tipp gegeben, da nicht unbedingt einzusparen (denn man hat ja keinen Keller, wo man sein „Gerümpel“ unterbringen kann). Aber die Vergrößerung des Wohnzimmers hat für uns Priorität. Daher möchten wir beim HWR rund 20cm „abknappsen“. Wichtig ist uns, dass man im HWR trotzdem rechts und links noch Regale hinstellen kann, die ja in der Regel 30 Zentimeter tief sind. Und die Waschmaschine muss auch noch reinpassen. (Nachtrag: Unseren fertigen Grundriss findet ihr hier.)
Eigenleistungen können sich lohnen
Um den Preis zu reduzieren kann man natürlich auch Eigenleistungen vornehmen. Wir sind handwerklich zwar nicht sehr begabt, aber dennoch wollten wir das in Anspruch nehmen. Denn die in Aussicht gestellten Gutschriften dafür erscheinen mir teilweise so hoch, dass man das auch günstiger bekommen könnte. Zudem spart man sich die 1,5 Prozent für den Notar und die 4,5 Prozent für den Grunderwerb, die ja auf den Preis auch nochmal draufkämen.
Für die Fliesen habe ich einen Bekannten an der Hand, bei dem ich mich generell besser fühle. Da kann ich drauf vertrauen, dass er mich umfassend berät und dass ich einen guten Preis bekomme. Außerdem erhält er bei seinem Lieferanten 25 Prozent Rabatt auf den Normalpreis der Fliesen, den er an uns weitergeben würde. Und schlussendlich habe ich hier sicherlich auch eine größere Auswahl, als wenn ich mich nur aus dem „Standardportfolio“ eines „fremden“ Fliesenlegers entscheiden kann, wo ich auch befürchten muss, dass die Preise recht hoch liegen. Denn der hätte in dem Moment ja praktisch ein „Monopol“. Da bleibe ich lieber flexibel und wende mich an eine Person meines Vertrauens.
Außerdem nehmen wir auch die anderen Bodenbeläge heraus. Wir wollten ja sowieso Laminat verlegen und nicht den standardmäßigen Teppich. Am liebsten hätten wir ja Parkett, aber irgendwo muss man auch mal mit dem Sparen anfangen. Daher wird’s vermutlich Laminat.
Viele machen es zwar, aber für uns kommt Selbstverlegen dabei nicht in Frage. Schließlich soll es bis ins letzte Detail vernünftig werden. Ist ja jetzt schließlich die eigene Hütte und nicht nur eine Mietwohnung. 😉 Außerdem soll es schnell gehen, da wir in dieser Zeit ja sowohl Zinsen als auch Miete zahlen werden. Aber ich denke, da wird man jemanden finden.
Zu guter Letzt nehmen wir noch die Maler- und Tapezierarbeiten aus dem Kaufvertrag heraus. Die erschienen uns auch recht hoch veranschlagt und wir wissen ohnehin noch nicht, ob wir überhaupt tapezieren wollen oder nur streichen. Nur streichen ist mir eigentlich das Sympathischste, da Tapeten irgendwie so „oldschool“ wirken. Insbesondere die standardmäßige Raufaser. Wenn, dann sollte es schon Vliestapete sein.
Aber davon, nur zu streichen, riet man uns ab. Denn in der Anfangszeit entstehen wohl kleine Risse im Putz, die man dann sieht. Hinter Tapeten würden sie verborgen bleiben. Aber dann würde man halt nach einiger Zeit nochmal nacharbeiten.
Aber mal sehen, bis dieser Arbeitsschritt dran ist, ist ja noch ein wenig Zeit. Wichtig ist erstmal, dass wir diese Arbeiten aus dem Vertrag herausnehmen. Alles weitere dann zu gegebener Zeit.
Nun warten wir erst einmal ab, was für Zahlen dann so im Angebot stehen werden und gehen damit dann zur Bank bzw. genauer gesagt zur Interhyp.
PS: Ich habe gerade mit unserem Berater von der Interhyp telefoniert. Wir brauchen außerdem noch einen Entwurf des Kaufvertrages, eine Bestätigung für die KfW (die bescheinigt, dass wir durch energieeffizientes Bauen berechtigt sind, einen geförderten Kredit zu erhalten), den Grundriss, den Schnitt, Aufstellung des umbauten Raumes, Lageplan und so weiter. Größtenteils haben wir das ohnehin schon vorliegen, der Rest folgt von Makler und Bauträger.
PPS: Bei der Hausbesichtigung kam ja auch noch heraus, dass es in der Vergangenheit massive Probleme mit den Fenstern gab. Da konnte uns der Makler jedoch beruhigen: Aufgrund der Probleme arbeitet der Bauträger nun mit einem anderen Fensterbauer zusammen.